Der Wildpflanzenmarkt


Wildpflanzenmarkt, Mai 2018: ein jährlicher Anlass auf dem Andreasplatz in Basel-Stadt
Wildpflanzenmarkt (2018)
Wildpflanzenmarkt, Mai 2018: ein jährlicher Anlass auf dem Andreasplatz in Basel-Stadt
Wildpflanzenmarkt (2018)


Im Jahr 1989 wurde eine der früheren Nutzungsarten des Andreasplatzes wieder aufgenommen, nämlich der Markt. Der „Wildpflanzemärt“, der im 2019 sein 30-jähriges Bestehen feiern kann, wurde durch die Mitglieder des Vereins „Ökostadt Basel“, darunter Susi Rüedi, initiiert. Die gut wachsenden Wildpflanzen gab es zu früherer Zeit in Läden kaum zu finden. Dies war eine der ausschlaggebenden Punkte für die Entstehung des Wildpflanzenmarktes. Die Biologin Susi Rüedi wohnte damals als Studentin auf dem noch unbelebten und unansehnlichen Andreasplatz, der sich als fruchtbarer Ort für das Projekt „Begrünung“ entpuppte. Es war zu dieser Zeit unsicher, wie der kahle, in der Stadtmitte gelegene und dennoch etwas abgeschiedene Raum ästhetisch gestaltet werden konnte. Der immerwährende Gedanke der Attraktivitätssteigerung fand sich nicht nur in den Köpfen der Behördenvertreter, sondern auch in denjenigen der Bewohner. So kam es schon vor dem Wildpflanzenmarkt dazu, dass der Platz immer mehr bepflanzt wurde, wofür Susi Rüedi sorgte. Von Zeit zu Zeit wurde er mit Pflanzentöpfen verschönert. „Diese verursachten Gebühren“, erinnerte Susi Rüedi im Interview. Als Studentin hatte sie aber nicht genügend Geld für die vielen Pflanzen. Mit der Absicht den Platz zu beleben, überzogen einige Liegenschaftseigentümer die Fassaden ihrer Häuser mit Efeu. All dies entwickelte sich nach und nach, bis die Besucher auf dem „Wildpflanzemärt“ in den ersten zwei Maiwochen jeden Jahres und auf dem Andreasplatz an sich Pflanzen jeglicher Art bewundern konnten.

 

Betritt man an einem Tag während des „Wildpflanzemärts“ den Andreasplatz, so erblickt man mit Pflanzen befüllte Holzwagen. Der Platz ist mit Wildpflanzen geschmückt, wo das Auge nur hinreicht. Das Pflanzensortiment wurde mit der Zeit immer breiter und reicht heute von Wildstauden und Sträuchern über Gemüse- und Blumensamensorten bis zu verschiedenen Küchenkräutern und zahlreichen einheimischen und nicht-einheimischen Kletterpflanzen. Die diversen Arten können auf die Gartenbaubetriebe der Region zurückgeführt werden, welche grösstenteils biologisch anbauen. Im vorderen Bereich des Platzes verteilen sich Gewächse unter dem Sonnenlicht oder im Schatten, je nach Notwendigkeit. Kunden werden hinsichtlich ihres Pflanzenwunsches von den Expertinnen beraten. Direkt vor der Nase des Affen auf dem Andreasplatzbrunnen, spielt sich das Geschehen ab. Von Oben herab wacht er über Besucher und Pflanzen.

 

Der „Wildpflanzemärt“, aber auch weitere Kräuter- und Wildpflanzenmärkte in Baselland und Basel-Stadt, werden von Pro Natura unterstützt. Zudem fördert die Stadtgärtnerei den Markt, indem sie „Lehrlinge zur Unterstützung schickt“, so Susi Rüedi.